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Deutsche Akademie für Entwicklungsförderung und Gesundheit des Kindes und Jugendlichen e.V., München
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Laufende 25. Folge des Curriculums 2018/2019 und 26. Folge 2019/2020 | |||||||||||||||||||||||||||||||||
W WAHLSEMINARE (W1 - W7) | Schnellnavigation in der Seminarreihe: A B W C K P | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Wahlseminare (W1 - W7) können auch ohne sonstige Teilnahme am Curriculum belegt werden. | |||||||||||||||||||||||||||||||||
W 1 Psychische Erkrankungen bei Eltern von Säuglingen und Kleinkindern – ihr Einfluss auf Interaktion, Eltern-Kind-Beziehung und kindliche Entwicklung | |||||||||||||||||||||||||||||||||
W 2 Kritisches Elternverhalten: Weitergabe traumatischer Erfahrungen in die nächste Generation | |||||||||||||||||||||||||||||||||
W 3 Umgang mit (Verdacht auf) Kindeswohlgefährdung bei Säuglingen u. Kleinkindern | |||||||||||||||||||||||||||||||||
W 4 Stresslösende und bindungsstärkende Körperarbeit für Eltern und Babys | |||||||||||||||||||||||||||||||||
W 5 Störungen der Emotionsregulation im frühen Kindesalter – Entstehung, Diagnostik und Therapie | |||||||||||||||||||||||||||||||||
W 6 Einführung in Bedeutsamkeit der systematisierten Beobachtung und Einschätzung der Eltern-Baby Beziehungsqualität für Indikation und Behandlungsfokus | |||||||||||||||||||||||||||||||||
W 7 Umgang mit psychisch kranken Eltern: Kasuistik und Supervision | |||||||||||||||||||||||||||||||||
W 1 Psychische Erkrankungen bei Eltern von Säuglingen und Kleinkindern – ihr Einfluss auf Interaktion, Eltern-Kind-Beziehung und kindliche Entwicklung
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Inhalt Einführung in die häufigsten psychiatrischen Krankheitsbilder, vor allem peripartale Depressionen und Angststörungen, postpartale Psychosen. Auswirkungen elterlicher psychischer Erkrankungen auf die Entwicklung der Kinder allgemein – Risiko- und Schutzfaktoren. Auswirkungen in der präverbalen Zeit: Besonderheiten der Interaktion und die entsprechenden Anpassungsstrategien der Kinder als Grundlage ihrer Persönlichkeitsentwicklung und möglicher späterer Psychopathologie. Klinische Beobachtungen, Fallbeispiele und Videosequenzen. Möglichkeiten und Grenzen früher präventiver und therapeutischer Intervention in Zusammenarbeit mit allen an der Unterstützung betroffener Familien beteiligten Berufsgruppen. Überlegungen zu Erziehungsfähigkeit und Fragen des Kindeswohls. Literatur zum Ein- und Nachlesen: Papoušek, M. (2001). Auswirkungen der Wochenbettsdepression auf die frühkindliche Entwicklung. In H. Braun-Scharm (Hrsg.), Depressionen und komorbide Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Stuttgart: Wiss. Verlagsgesellschaft. |
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W 2 Kritisches Elternverhalten: Weitergabe traumatischer Erfahrungen in die nächste Generation
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Inhalt Säuglinge und Kleinkinder sind fundamental auf emotionale Fürsorge und Unterstützung, Schutz und (emotionale) Sicherheit angewiesen. Nicht alle Eltern sind in der Lage, diese biologisch bedingten Bedürfnisse ihrer Kinder nach kontinuierlicher und verlässlicher Fürsorge zu erfüllen. Es sind häufig Eltern mit eigenen frühen Misshandlungs- und Vernachlässigungserfahrungen, bei denen ein erhöhtes Risiko besteht, diese, meist traumatisch erlebten Erfahrungen an ihre eigenen Kinder weiterzugeben. Insbesondere Eltern mit eigenen traumatischen Beziehungsvorerfahrungen zeigen kritisches Elternverhalten. Sie sind z.B. unfähig, ihr Kind in belastenden Situationen zu trösten, sie sind übermäßig harsch, aggressiv oder bestrafend oder sie verhalten sich „dysfunktional“ (z.B. Rollenkonfusion, sexualisiertes Verhalten, etc.). Jedoch nicht alle Eltern mit eigenen Misshandlungs- und Vernachlässigungserfahrungen verhalten sich im so beschriebenen Sinne unangemessen, die Wahrscheinlichkeit einer transgenerationalen Weitergabe auf die nächste Generation liegt zwischen 7 und 23%. Welche Mechanismen eine Rolle spielen, ob es Eltern gelingt, den Teufelskreis der transgenerationalen Weitergabe zu durchbrechen, ist längst nicht hinreichend geklärt. Die Bandbreite und unterschiedliche Formen kritischen Elternverhaltens wird an Fallbeispielen und videogestützt illustriert. Die Eltern-Kind-Interaktionen werden dabei vornehmlich aus der Perspektive von Säuglingen und Kleinkindern und aus ihren Erlebens- und Verarbeitungsweisen heraus nachvollzogen. Programme zur frühen Bindungsförderung werden vorgestellt und ihre Chancen und Grenzen diskutiert. |
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W 3 Umgang mit (Verdacht auf) Kindeswohlgefährdung bei Säuglingen u. Kleinkindern
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Inhalt Nach einer Einführung zur möglichen Entstehung und Einschätzung von Kindeswohlgefährdung bei Säuglingen und Kleinkindern am Freitagnachmittag, besteht am Samstag die Möglichkeit, methodisches Handwerkszeug sowohl für Elterngespräche im Bereich der Prävention von Kindeswohlgefährdung als auch bei der Benennung von Gefährdungseinschätzung zu erlernen. Eigene Praxisbeispiele können mit- und eingebracht werden. Literatur zum Ein- und Nachlesen: Schade, Heike (Hrsg.) „Risikoabschätzung bei Kindeswohlgefährdung - Ein systemisches Handbuch“, Beltz Juventa, Weinheim und Basel, 2012. Galm Beate,Hess Katja; Kindler Heinz; Kindesvernachlässigung: - verstehen, erkennen, helfen, Reinhard, 2010. |
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W 4 Stresslösende und bindungsstärkende Körperarbeit für Eltern und Babys
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Inhalt Eltern und Kinder empfinden Momente der innigen Nähe und körperlichen Verbundenheit als großes Glück und als bindungsstärkende Erfahrung. Wenn sich aber Eltern und Babys in erhöhter psycho-vegetativer Anspannung befinden, fällt es schwer, die Signale des Kindes zu erkennen, sie einfühlsam zu beantworten und eine positive Gegenseitigkeit zu erreichen. Ziel des Kurses ist, den Kreislauf der Anspannung wahrnehmbar zu machen und zu zeigen, wie er durch gezielte Körperarbeit unterbrochen werden kann. Die Eltern kommen wieder mehr mit sich selbst und mit ihrem Kind in Kontakt, Resonanzfähigkeit und Selbstwirksamkeit werden gestärkt. Die Teilnehmer üben in körpertherapeutischer Eigenerfahrung, wie sich ihr Spannungszustand bewusst beeinflussen lässt. Dadurch können sie ihren Klienten Wege zur Stresslösung und Ressourcenstärkung konkret vermitteln. Der Kurs enthält Elemente aus Atem- und Bewegungstherapie, aus der „Emotionellen Ersten Hilfe“ nach Thomas Harms und der Schmetterlings-Babymassage nach Dr. Eva Reich sowie Beispiele, wie der Kursinhalt in den beruflichen Alltag integriert werden kann. Bitte bequeme Kleidung, warme Socken und ein kleines Kissen mitbringen sowie (wenn möglich) Decke, Knierolle/Stillkissen Literatur zum Ein- und Nachlesen: Deyringer, M., 2008, Bindung durch Berührung - Schmetterlingsmassage für Eltern und Babys. Ulrich-Leutner-Verlag |
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W 5 Störungen der Emotionsregulation im frühen Kindesalter – Entstehung, Diagnostik und Therapie
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Inhalt Störungen der Emotionsregulation sind ein häufiger Grund, warum Eltern mit Kleinkindern in Beratungsstellen Hilfe suchen. Meist klagen sie über nicht eingrenzbare Wutanfälle, geringe Frustrationstoleranz oder auch die mangelnde Fähigkeit des Kindes, sich selbstreguliert wieder zu beruhigen. Später können Probleme in der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsregulation sowie soziale Schwierigkeiten hinzukommen. Inzwischen wissen wir, dass die frühkindliche Stress-, Aufmerksamkeits- und Emotionsregulation eng miteinander verknüpft sind. Dabei spielt die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung für den Erwerb angemessener Strategien zur Emotionsregulation eine zentrale Rolle. Im Seminar werden verschiedene Formen frühkindlicher Störungen der Emotionsregulation sowie konkrete interaktions- u. beziehungsfokussierte Beratungs- u. Therapiemöglichkeiten anhand von Videos aufgezeigt und dabei auch auf neueste diagnostische Klassifikationsansätze (Diagnostic Classification 0-5/DC:0-5) Bezug genommen. |
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W 6 Einführung in Bedeutsamkeit der systematisierten Beobachtung und Einschätzung der Eltern-Baby Beziehungsqualität für Indikation und Behandlungsfokus
in der analytischen Eltern-Säuglings Psychotherapie (PPIP, Parent-Infant Project) anhand des am Anna Freud National Centre for Children and Families entwickelten Parent-Infant Relational Assessment Tools PIRAT Global Scales |
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Inhalt Vor dem Hintergrund psychoanalytischer Theorien der Eltern-Säuglingsbeziehung und deren Bedeutung für die Entwicklung des Selbst, bietet das Seminar eine Einführung in die analytische Eltern-Säuglings Psychotherapie nach Anna Freud im Vergleich zu anderen aktuellen Behandlungskonzepten sowie die systematisierte psychodynamische Diagnostik bei Störungen der frühen Beziehung im ersten Lebensjahr. Die klinische Relevanz der Einschätzung der Beziehungsqualität wird mittels einer Beobachtungsskala, den PIRAT Global Scales (Broughton, Hommel & the Parent-Infant Project, 2016; Hommel, 2017) anhand Fallvignetten dargestellt und deren Bedeutung im Sinne einer, falls nötig, möglichst früh beginnenden Eltern-Säuglings-Psychotherapie diskutiert. Vor dem Hintergrund der beeindruckenden Ergebnisse aus über 30 Jahren Säuglingsforschung, die für eine sehr frühe Intervention bei kindlichen Regulationsstörungen sowie elterlichen psychischen Erkrankungen im Sinne einer positiv gelingenden Entwicklung des kindlichen Selbst und seiner Bindung sprechen, liegt der Fokus von Fr. Dr. Hommel’s Tätigkeit aktuell auf der psychodynamischen Diagnostik von Störungen der frühen Eltern- Baby Beziehung im 1. Lebensjahr. Obwohl Bindung als Schlagwort heute in jedem Elternratgeber angekommen ist u. Störungen der Bindungsentwicklung zentraler Fokus früher Interventionen sind, bleibt die Frage zu beantworten, wie einerseits Störungen der Beziehung zwischen Eltern und Babys so früh als solche zu erkennen sind, dass die innerhalb der ersten 9 Lebensmonate (Feldman, 2016, u.a.) notwendige Beratung & Behandlung gewährleistet ist und andererseits der inflationären Diagnose von Bindungsstörungen mit ihren gravierenden Konsequenzen (Granqvist et al., 2017) entgegenzuwirken. Literatur zum Ein- und Nachlesen: Broughton, C. (2009). Measuring trauma in the primary relationship: the Parent- Infant Relational Assessment Tool (PIRAT). In Baradon, T. (ed.). Relational trauma and infant mental health. London and New York: Routledge. Fonagy, P. et al. (2011). Affektregulierung, Mentalisierung und die Entwicklung des Selbst. Stuttgart: Klett-Cotta. (Einleitung und Kapitel 1). Fraiberg, S. (2003). Pathologische Schutz- und Abwehrreaktionen in der frühen Kindheit. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 52, 8, S. 560-577. Fraiberg, S., Adelson, E. & Shapiro, V. (1980). Ghosts in the nursery (Gespenster im Kinderzimmer): A psychoanalytic approach to the problem of impaired infant-mother relationships. In Selma Fraiberg (ed.). Clinical studies in infant mental health. New York: Basic Books, pp 164 – 196. |
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W 7 Umgang mit psychisch kranken Eltern: Kasuistik und Supervision
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Inhalt In der ambulanten, aber auch (teil)stationären Beratung und Behandlung von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern ist der mehrdimensionale Blick sowohl auf kindliche und elterliche Faktoren, als auch auf deren Zusammenspiel im Gesamtkontext der Entwicklungsumgebung eine notwendige Voraussetzung um individuelle Zugangswege in der Behandlung mit den Familien zu finden. In diesem Seminar mit supervisorischem Charakter arbeiten wir mit Fällen aus Ihrer Praxis. In diesen haben Sie es mit Eltern zu tun, die Sie als besonders schwierig im Umgang erleben. Anhand dieses Fallmaterials erarbeiten wir einerseits allgemeine Charakteristika, Möglichkeiten und Herausforderungen im Umgang mit psychisch kranken Eltern, andererseits werden wir spezifisch auf den Fall eingehen und gemeinsam die zahlreichen Facetten zu einem Ganzen zusammenbringen. Dadurch entsteht der Rahmen einer ausführlichen Gruppensupervision. Wenn Sie einen Fall einbringen möchten, ist es wichtig, sich rechtzeitig dafür beim Seminarleiter unter praxis@f-juen.net anzumelden. Diese Einheit ist natürlich auch als Supervision im Rahmen der Weiterbildung anrechenbar. Natürlich können sie aber auch ohne eigenen Fall teilnehmen. Insgesamt können max. 4 Fälle eingebracht werden. Literaturempfehlung: Ermann, M.; Frick, E.; Kinzel, C.; Seidl, O. (2014). Einführung in die Psychosomatik und Psychotherapie: Ein Arbeitsbuch für Unterricht und Eigenstudium. Stuttgart, Kohlhammer |
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